Fast Fashion vs. Slow Fashion: Die ökologische und ethische Entscheidung

Fast Fashion vs. Slow Fashion: Die ökologische und ethische Entscheidung

Die Modebranche steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die Fast Fashion-Industrie hat die Welt im Sturm erobert, aber ihre negativen Auswirkungen auf die Umwelt, die Gesellschaft und die Wirtschaft sind nicht mehr zu übersehen. Es ist an der Zeit, eine nachhaltigere und ethischere Herangehensweise an die Mode zu wählen. In diesem Blogbeitrag werden wir die Gründe für die Abkehr von Fast Fashion erläutern und die Vorteile nachhaltiger Mode aufzeigen.


Warum Fast Fashion überdenken?

Die Fast Fashion-Industrie hat einen hohen Preis. Sie verschmutzt unsere Umwelt, verbraucht wertvolle Ressourcen in enormen Mengen und trägt maßgeblich zur Erderwärmung bei. Die chemische Verschmutzung von Gewässern, die Mikroplastik-Verschmutzung und die Freisetzung von Treibhausgasen sind nur einige der Umweltauswirkungen, die mit Fast Fashion verbunden sind.

Neben den Umweltauswirkungen leiden die Menschen in der Lieferkette der Fast Fashion-Industrie unter unethischen Arbeitsbedingungen, niedrigen Löhnen und fehlender sozialer Absicherung. Kinderarbeit und Ausbeutung sind nach wie vor weit verbreitet. Diese Zustände sind inakzeptabel und erfordern dringend eine Veränderung.


Negative Auswirkungen der Fast-Fashion:


  1. Umweltverschmutzung:

Die Fast Fashion-Industrie ist berüchtigt für ihren signifikanten Beitrag zur Umweltverschmutzung. Dies geschieht auf mehreren Ebenen:

  • Chemische Verschmutzung: Bei der Herstellung von Kleidung werden große Mengen an gefährlichen Chemikalien eingesetzt, darunter Pestizide beim Anbau von Baumwolle und schädliche Farbstoffe bei der Textilverarbeitung. Diese Chemikalien gelangen häufig in Flüsse und Ozeane und schädigen die Wasserqualität und die aquatischen Lebensräume.

  • Textilabfälle: Die Fast Fashion-Industrie produziert riesige Mengen an Textilabfällen. Da viele der produzierten Kleidungsstücke von minderer Qualität sind, werden sie oft nach nur wenigen Trageeinsätzen entsorgt. Diese Massen an Kleidung landen auf Deponien oder werden verbrannt, was zur Freisetzung schädlicher Chemikalien in die Luft führt. Viele Textilien landen aber auch in der Natur, wie z.B. in der Atacama-Wüste in Chile. Teilweise landen dort bis zu 20 Tonnen Altkleider pro Tag!

  • Mikroplastik-Verschmutzung: Synthetische Fasern wie Polyester und Nylon, die in Fast Fashion-Kleidung häufig verwendet werden, setzen bei jedem Waschvorgang winzige Mikroplastikpartikel frei. Diese Partikel gelangen in Gewässer und gelten als eine der größten Bedrohungen für marine Ökosysteme.



  1. Ressourcenverbrauch:

Die Fast Fashion-Industrie verschlingt enorme Mengen an natürlichen Ressourcen:

  • Wasser: Die Herstellung von Baumwollkleidung erfordert enorme Mengen an Wasser. Der intensive Anbau von Baumwolle in wasserarmen Regionen führt häufig zu Wasserknappheit und ökologischen Problemen. Am Beispiel des Aralsees in Usbekistan kann man dieses Problem sehr gut erkennen. Vor allem durch die künstliche Bewässerung der Baumwollfelder wurde aus dem einst viertgrößten Binnensee der Erde eine „Pfütze“. Im Jahr 1960 hatte er noch ungefähr die Größe von Bayern und ist bis heute um 90% geschrumpft!

  • Energie: Die Produktion und der Transport von Kleidung erfordern große Mengen an Energie, oft aus fossilen Brennstoffen. Dies trägt zur Emission von Treibhausgasen bei und verschärft den Klimawandel. Die Ware wird zudem meist per Seefracht auf die anderen Märkte verteilt.

  • Rohstoffe: Die Fast Fashion-Industrie verbraucht riesige Mengen an Rohstoffen wie Baumwolle, Erdöl (für synthetische Fasern) und landwirtschaftliche Flächen. Dies führt zu Entwaldung, Landnutzungskonflikten und einer Erschöpfung natürlicher Ressourcen.

  1. Klimawandel:

Die Fast Fashion-Industrie ist ein bedeutender Treibhausgasemittent:

  • Treibhausgasemissionen: Die gesamte Lieferkette von Fast Fashion, einschließlich Produktion, Transport und Vertrieb, erzeugt erhebliche Mengen an Treibhausgasen wie Kohlendioxid (CO2) und Methan. Dies trägt zur globalen Erwärmung und zu extremen Wetterereignissen bei.

  1. Wegwerfkultur:

Die Fast Fashion fördert eine Kultur des Wegwerfens, bei der Kleidung oft nur wenige Male getragen wird, bevor sie auf dem Müll landet:

  • Schnelllebigkeit: Da Fast Fashion-Unternehmen ständig neue Kollektionen herausbringen und Trends schnell wechseln, fühlen sich Verbraucher oft dazu gedrängt, ihre Garderobe häufig zu aktualisieren, was zu übermäßigem Konsum und Verschwendung führt.

  • Massenentsorgung: Die schiere Menge an weggeworfener Kleidung belastet Deponien und führt zu Entsorgungsproblemen. Weshalb die Kleidung letztlich auch in der Natur entsorgt wird (z.B. Atacama-Wüste / Chile)





  1. Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen:

Als im Jahr 2013 die Textil-Fabrik Rana-Plaza in Bangladesch einstürzte, wodurch 1135 Menschen getötet und 2438 verletzt wurden, sprach die ganze Welt über die Zustände in diesen Fabriken, aber nur die wenigsten änderten etwas, so dass diese miserablen Zustände weiterhin vorhanden sind. Die Fast Fashion-Industrie ist mit Arbeitspraktiken verbunden, die ethisch inakzeptabel sind:

  • Niedrige Löhne: Arbeiter in vielen Ländern, in denen Fast Fashion hergestellt wird, erhalten oft niedrige Löhne, die kaum ausreichen, um ihre grundlegenden Bedürfnisse zu decken.

  • Schlechte Arbeitsbedingungen: Lange Arbeitszeiten, unzureichender Arbeitsschutz und fehlende soziale Absicherung sind in der Branche weit verbreitet.

  • Kinderarbeit und Ausbeutung: In einigen Fällen sind Kinder in der Fast Fashion-Produktion involviert, und die Arbeitskräfte werden oft ausgebeutet.

Diese negativen Auswirkungen machen deutlich, dass die Fast Fashion-Industrie eine dringende Herausforderung für Umwelt- und Sozialaktivisten darstellt. Um diesen Problemen zu begegnen, wenden sich viele Verbraucher vermehrt nachhaltigeren und ethischeren Modeoptionen wie Slow Fashion zu.


Positive Auswirkung der Slow Fashion:


  1. Umweltfreundlichkeit:

Slow Fashion-Marken setzen auf umweltfreundliche Materialien und Produktionsverfahren. Dies hat mehrere Vorteile:

  • Reduzierung der Umweltauswirkungen: Nachhaltige Materialien wie Holzfasern, Bio-Baumwolle, Hanf und recycelte Stoffe haben in der Regel einen geringeren ökologischen Fußabdruck als konventionelle Materialien. Der Einsatz von schädlichen Chemikalien und Pestiziden findet nicht statt oder wird minimiert, was die Umweltverschmutzung und die Belastung der Ökosysteme reduziert.

  • Einsatz von nachhaltigen Färbemethoden: Slow Fashion-Marken verwenden oft umweltfreundliche Färbemethoden, die weniger Wasser und Energie verbrauchen und keine / weniger schädliche Chemikalien freisetzen.

  • Weniger Ressourcenverbrauch: Die Produktion von Kleidung in begrenzten Mengen reduziert den Verbrauch von natürlichen Ressourcen wie Wasser, Energie und den benötigten Rohstoffen.

  • Recycling und Upcycling: Slow Fashion fördert die Wiederverwendung und Aufwertung von Materialien, was dazu beiträgt, den Bedarf an neuen Rohstoffen zu verringern.



  1. Langlebigkeit:

Ein zentrales Merkmal von Slow Fashion-Produkten ist ihre Haltbarkeit und Qualität. Dies hat positive Auswirkungen:

  • Weniger Verschwendung: Langlebige Kleidung bedeutet, dass weniger Kleidung entsorgt wird. Menschen neigen dazu, Kleidungsstücke zu schätzen und länger zu behalten, da sie gut verarbeitet sind und lange halten.

  • Kostenersparnis für Verbraucher: Obwohl Slow Fashion-Produkte oft etwas teurer sind, zahlen sich diese Investitionen langfristig aus, da sie nicht ständig ersetzt werden müssen.

  • Reduzierung der Textilabfälle: Die Slow Fashion-Industrie trägt dazu bei, die enormen Mengen an Textilabfällen zu reduzieren, die in Deponien oder der Natur landen.

  • Weniger Waschungen: Ein großer Vorteil unserer Holzfasern ist ihre antibakterielle Wirkung. Hierdurch entstehen weniger oft unangenehme Gerüche, wodurch ein Auslüften der Kleidung meist ausreicht und man die Kleidung weniger waschen muss. Das schont nicht nur die Kleidung, sondern spart gleichzeitig auch noch Wasser.

  1. Fairer Handel:

Slow Fashion-Marken legen großen Wert auf ethische Arbeitspraktiken in der gesamten Lieferkette:

  • Faire Löhne: Arbeiter in der Slow Fashion-Industrie erhalten oft faire Löhne, die ihnen ein menschenwürdiges Leben ermöglichen.

  • Angemessene Arbeitsbedingungen: Langfristige Beziehungen zu Herstellern fördern sichere und gesunde Arbeitsbedingungen.

  • Soziale Absicherung: Arbeiter haben oft Zugang zu Sozialleistungen und Absicherung, die in der Fast Fashion-Industrie oft fehlen.

  1. Lokale Produktion:

Die Slow Fashion-Industrie bevorzugt häufig die lokale Produktion:

  • Reduzierung des CO2-Fußabdrucks: Lokale Produktion minimiert den Transport von Waren über weite Strecken, was zu einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes führt. Es wird zumindest Wert darauf gelegt, dass die Lieferanten innerhalb der EU produzieren.

  • Stärkung der Gemeinschaft: Lokale Produktion unterstützt die lokale Wirtschaft und schafft Arbeitsplätze in der Region.

  • Kontrolle über Produktionsbedingungen: Durch die Nähe zur Produktion können Slow Fashion-Marken die Arbeitsbedingungen besser überwachen und sicherstellen, dass ethische Standards eingehalten werden.

  1. Weniger Verschwendung:

Die Slow Fashion-Industrie zielt auf bewussteren Konsum ab:

  • Qualität über Quantität: Slow Fashion ermutigt die Verbraucher, weniger, aber hochwertige Kleidungsstücke zu kaufen, die länger halten. Dies reduziert den Kaufrausch und die Menge an ungenutzter Kleidung in Schränken.

  • Nachhaltiger Umgang mit Kleidung: Menschen lernen, ihre Kleidung zu schätzen und zu pflegen, um ihre Lebensdauer zu verlängern.

  • Bewusster Konsum: Slow Fashion fördert eine bewusstere Herangehensweise an den Kleidungskauf, bei der Qualität und ethische Aspekte eine größere Rolle spielen als Trends und Massenproduktion.

Diese fünf positiven Auswirkungen zeigen, dass Slow Fashion nicht nur umweltfreundlicher und ethischer ist, sondern auch eine nachhaltige Lösung für die Modebranche bietet, die die Lebensqualität der Menschen und die Gesundheit des Planeten schützt.


In einer Welt, in der unsere Entscheidungen eine immer größere Rolle für die Zukunft unseres Planeten spielen, ist die Wahl zwischen Fast Fashion und nachhaltiger Mode entscheidend. Wir bei Wood I Like glauben, dass Mode sowohl schön als auch verantwortungsvoll sein kann. Unsere Kollektionen sind sorgfältig entworfen, um sowohl Ihrem Stil als auch unseren ethischen und ökologischen Werten gerecht zu werden. Schließen Sie sich der Bewegung an und entscheiden Sie sich für nachhaltige Mode – für eine schönere und nachhaltigere Welt.

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